56
3. Alexander im Innern des Perserreiches. Von gypten aus wandte sich Alexander wieder nach Asien zurck. Er berschritt den Euphrat und den Tigris und erfocht i^Mrien^ nicht fern von dem alten Nitttoe, 331 den entscheidenden Sieg bei (Mupmefit, 331. Die Hauptstdte des Reiches lbabvlon. Susa. Perseplis und Ekbatana) mit unermelichen Schtzen fielen in seine Fnde" In Perseplis steckte er die Knigsburg in Brand, um fr den Verheerungszug des Xerxes nach Griechenland Ver-geltung zu den. Darauf zog er dem König Darius nach, der nach den nord-ltlichen Lndern seines Reiches geflohen war und, ehe ihn Alexander erreichte, von dem Satrapen Bessus ermordet wurde. Inden folgenden Jahren eroberte Alexander togjromnzen im Osten bis zum Jndusstrome. Durch seine Vermhlung mit der baktrischen Frstentochter Rorane und ' durch Annahme persischer Sitten und (Gebruche wute er die neuen Unter-tharten mit seiner Herrs^aft zu befreunden. Dagegen erregten die Ehren-Bezeugungen, namentlich die Kniebeuauna. welche Alexander als Nachfolger der Perserknige in Anspruch nahm, Unzufriedenheit bei seinen Macedoniern und Griechen; der alte Feldherr P armenio wurde wegen Mitwissenschaft um eine Verschwrung gegen des Knigs Leben hingerichtet. Alexander selbst durchbohrte bei einem Gelage seinen Lebensretter mit der
Lanze.
36.
Alexanders Zug gegen Indien und sein Tod.
1. Alexander in Indien. Um seine Herrschaft auch der das idje_ Indien auszubreiten, berschritt Alexander (im Jahre J327} den Indusstrom und eroberte unter bestndigen Kmpfen gegen die indischen Könige, ottrrnt Elefanten in die Schlacht rckten, das vom Indus und seinen vier Nebenflssen bewsserte sogenannte Fnfstromland lvend^ab). Aber als er, unaufhaltsam weiter vordringend, auch den stlichs^^Aerflllsse, den Hyphsis, berschreiten wollte, erhoben seine kampfesmden macedonischen Krieger Widerspruch, soda er sich zur Umkehr entschlieen mute. Er teilte das Heer in zwei Teile: die eine Hlfte nahm unter einem seiner Feldherren den Rckweg zu Wasser von der Mndung des Indus westwrts nach dem Euphrat, die andere fhrte er selbst zu Lande unter unsglichen Beschwerden und Entbehrungen nach Persien zurck.
2. Alexanders Ende, 323. In <^usa vermblte er sich mit des Darius Tochter und gab vielen seiner griechischen" Feldherren und Krieger Perser-innen zu Frauen, indem er bemht war, persisches und griechisches Wesen zu ^ einem Ganzen zu vereinigen. Doch während er fr die Gestaltung des Reiches sorgte und neue Kriegszge vorbereitete, starb er, nicht lange nach
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2. Konstantins Nachfolger. Nach Konstantins Tode teilten sich seine drei Shne in das Reich; zuletzt wurde einer von ihnen, Konstantins, Herr des Ganzen. Dessen Nachfolger, Julianus der Abtrnnige, suchte das Heidentum wieder zur Herrschaft zu bringen. Aber der Versuch milang. Nach 20monatiger Regierung fiel der Kaiser in einer Schlacht. Nach Julian herrschten wieder christ liche Kaiser: im Westen Valentinian I., im Osten
375 Valens. Unter Valens begann die groe Vlkerwanderung 375; er selbst fiel im Kampfe gegen die Goten (bei Adrianopel). Darauf vereinigte der Kaiser Theodosius noch einmal das ganze rmische Reich.
3. Die christliche Kirche in den letzten Seiten des rmischen Reiches. Der Kaiser Theodosius der Groe vernichtete das Heidentum, indem er den Gtterdienst streng untersagte und die Gttertempel zerstrte.
Inder christlichen Kirche selbst tauchten wiederholt Irrlehren auf, welche eine Reihe von Konzilien zur Feststellung wichtiger Glaubensstze herbeifhrten. Vorzglich angesehene Lehrer wurden durch den Namen Kirchenvter ausgezeichnet. So der gelehrte Bibelbersetzer Hieronymus und der Bischof Augustinus zu Hippo (in Afrika), der durch seine tiefsinnigen Schriften den weitgreifendsten Einflu auf die christliche Lehre gebt hat.
Die Gewalt der Bischfe stieg mehr und mehr; den hchsten Rang unter ihnen hatte der Bischof von Rom, der den Namen Papst erhielt. Sehr hoch gehalten wurde das Mnchtum. Schon sein Stifter, der gypter Antonius, versammelte viele Jnger um sich. Das Bedrfnis der Gemein-schaft fhrte die Einsiedler in K l st e r zusammen. Der Grnder des Kloster-wesens war Pachomius, ein Schler des Antonius. Die Klster ver-breiteten sich rasch der alle christlichen Lnder.
Whrend die Mnche der Weltlust entsagten und sich kasteiten, war das weltliche gesellschaftliche Leben in die tiefste Zerrttung versunken; das Christentum vermochte die so sehr entartete Rmerwelt nicht wahrhaft zu durchdringen und vor dem Untergange zu bewahren. Dieser nahte heran.
395 4. Das Ende des westrmischen Reiches. Vor seinem Tode, 395, verordnete Theodosius die Teilung des Reiches unter feine Shne Arkadins, der das Morgenland, und Honorins, der das Abendland erhielt. Diese Tei-lung blieb bestehen: es gab von nun an ein oftrmisches (griechisches) und ein westrmisches Reich. Das ostrmische Kaiserreich mit der Haupt-stadt Konstantinopel dauerte noch ein Jahrtausend (bis 1453). Das westrmische Reich dagegen mit Rom und Ravenna erlag bald den fortdauernden Angriffen der deutschen Völker. Diese entrissen ihm eine Provinz nach der anderen, bis endlich Odoaker, ein Anfhrer deutscher Hilfstruppen im rmi-schen Heere, den Kaiser Romulus Augustulus entthronte und Italien unter seine eigene Herrschaft brachte. Das war das 476 Ende des westrmischen Reiches, 476.
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43 -
dem Sieger. Alexander zog darauf gen Norden nach Baktrien, berschritt den Oxus, nahm den Mrder des Darms, der sich den Knigstitel angemat hatte, gefangen und lie ihn kreuzigen. Er drang bis zum Jaxartes vor, den er zur nrdlichen Grenze seines Reiches machte. Durch seine Vermhlung mit der baktrischen Frstentochter Roxane und durch Annahme persischer Sitten und Gebruche wute et die neuen Unterthanen mit seiner Herrschaft zu befreunden. Dagegen erregten die Ehrenbezeugungen, namentlich die Knie-beugung, welche Alexander als Nachfolger der Perserknige in Anspruch nahm, Unzufriedenheit bei seinen Macedouiern und Griechen; der alte Feldherr P ar m en io wurde wegen Mitwissenschaft um eine Verschwrung gegen des Knigs Leben hingerichtet. Alexander selbst durchbohrte bei einem Gelage seinen Lebensretter Klitus mit der Lanze.
3. Alexanders Zug nach Indien und sein Tod. Um seine Herr-schast auch der das reiche Indien auszubreiten, berschritt Alexander (im Jahre 327) den Indus strm und eroberte unter bestndigen Kmpfen gegen die indischen Könige, die mit Elefanten in die Schlacht rckten, das vom Indus und seinen vier Nebenflssen bewsserte Fnfstromland (Pendjab). Aber als er, unaufhaltsam weiter vordringend, auch den stlichsten dieser Flsse, den Hyphsis, berschreiten wollte, erhoben seine kampfesmden maeedonifchen Krieger Widerspruch, so da er sich zur Umkehr entschlieen mute. Er fuhr den Indus hinunter bis zu dessen Mndung. Hier teilte er das Heer in zwei Teile: die eine Hlfte nahm unter einem seiner Feldherren den Rckweg zu Wasser westwrts nach dem Euphrat, die andere fhrte er selbst zu Lande unter unsglichen Beschwerden und Entbehrungen nach Persien zurck.
^Jn Susa vermhlte er sich mit des Darius Tochter und gab vielen seiner griechischen Feldherren und Krieger Perserinnen zu Frauen, indem er bemht war, persisches und griechisches Wesen zu einem Ganzen zu ver-einigen. Doch während er fr die Einrichtung des Reiches sorgte und neue Kriegszge vorbereitete, starb er, nicht lange nach dem Tode seines Freundes Hephstlon, 323, zu Babylon, erst 33 Jahre alt. Sein Leichnam wurde in goldenem Sarge zu Alexandria in gypten bestattet.
Durch Alexander wurden die Völker des Morgen- und Abendlandes enger miteinander verbunden: griechische Sprache und Bildung kamen nach Asien und verbreiteten sich unter seinen Nachfolgern immer mehr der die von ihm eroberten Lnder.
17.
Ute Reiche der Nachfolger Alexanders.
Alexander hinterlie keinen Sohn und keinen mnnlichen Verwandten, der fhig gewesen wre, der das von ihm gegrndete Weltreich zu herrschen. Daher trachteten seine Feldherren, dessen Lnder an sich zu reien. Dadurch
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Extrahierte Ortsnamen: Baktrien Indien Indien Persien Alexandria Asien Alexanders
rb
a) Nerva, bei seinem Regierungsantritt schon ein bejahrter Mann, adoptierte den Spanier Trajanus.
b) Trajanus (c. 100), der beste Fürst", erweiterte das rmische (He-biet durch Unterwerfung Daciens der die untere Donau und durch einen Zug gegen die P a r t h e r, auf dem er Armenien, Mesopotamien und Assyrien unterwarf, der den Euphrat hinaus, so da unter ihm das Reich seine grte Ausdehnung hatte.
Unter ihm lebte der Geschichtschreiber Tacitus.
Von Trajan rhrt die Trajansule auf dem neuen Forum her (Taf. Iv, 7).
c) Hadrianus, Trajans Vetter, gab die kaum zu behauptenden Er-oberungen jenseit des Euphrat auf und sicherte das rmische Britannien durch den Piktenwall. Er durchreiste das ganze Reich, meist zu Fu.
Er baute das Hadrians-Mausoleum (Engelsburg, Taf. Iv, 10).
d) Antoninus der Fromme (Pius), der Adoptivsohn des vorigen, regierte friedlich und milde.
e) Marcus Aurelius, der Philosoph", von seinem Vorgnger adoptiert , war ebenso weise und edel wie dieser. Er kmpfte viele Jahre mit wechselndem Erfolge gegen die Markomannen an der Donau.
3. Der Verfall des Reiches bis auf Konstantiuus. Unter einer langen Reihe groenteils grausamer und roher Kaiser geriet dann das Reich durch Sittenverderben, innere Kriege und Einflle germanischer Völker immer mehr in Verfall. Die meisten dieser Kaiser wurden von den Soldaten ein-und abgesetzt, namentlich von der kaiserlichen Leibwache, den sogenannten Prto rianern.
Der Kaiser Diokletian (seit 284) teilte die Regierung freiwillig mit mehreren Mitregenten, um das Reich besser schtzen zu knnen. Es gab nun vier Kaiser (zwei mit dem Titel Augustus" und zwei Csaren"). Diese Teilung bestand auch nach seiner Abdankung fort. Einmal hatte das Reich sogar sechs Herrscher. Unter diesen befand sich Konstantin.
Konstantinus der Groe verdrngte alle seine Mitkaiser und machte sich zum Alleinherrscher des Reiches, 324. Mit ihm gelangte das Christentum zum Siege der das Heidentum; das heidnische Rmer-reich ist zu Ende, ein christliches tritt an seine Stelle.
35.
Die Kultur der Kaiserzeit.
1. Wirtschaftliches Leben. Infolge der gesteigerten Vermehrung der groen Landgter wurde die Vernachlssigung des Ackerbaues immer schlimmer. Selbst die Macht der Kaiser vermochte nicht, den geschwundenen
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6. Konstantin Sieg des Christentums. Als Konftantinns der Groe nach der Besiegung seiner Mitkaiser Herr des gesamten rmischen Reiches geworden war, erhob er das Christentum zur Staatsreligion, 324, und berief die erste allgemeine Kirchenversammlung (Konzil, Synode) nach Nica. Er verlegte die Residenz von Rom nach der Stadt Byzanz am Bosprus, die nach ihm Konstant in opel, d. i. Hon-stantinsstadt, genannt wurde.
Von Konstantin rhrt der Konstantinbogen her (Taf. Iv, 8).
7. Konstantins Nachfolger. Nach Konstantins Tode teilten sich seine drei Shne in das Reich; zuletzt wurde einer von ihnen, Konstantins, Herr des Ganzen. Dessen Nachfolger, Julianus der Abtrnnige, suchte das Heidentum wieder zur Herrschaft zu bringen. Aber der Versuch milang. Nach kurzer Regierung fiel der Kaiser in einer Schlacht. Nach Julian herrschten wieder christliche Kaiser: im Westen Valentinian I., im Osten Valens. Unter Valens begann die groe Vlkerwanderung, 375.
8. Altchristliche Kunst. Als die Christenverfolgungen aufhrten und die Christen sich besondere Versammluugshuser, Kirchen, bauen durften, er-richtete man sie nach dem Muster jener Sle, Basiliken, deren Einrichtung man fr besonders geeignet erkannt hatte. So entstand die altchristliche Kirche oder Basilika.
Die Basilika war ein groer, lnglicher Raum, meist in drei Hallen oder Schiffe geteilt. Die niedrigeren Seitenschiffe lehnten sich mit einem pultartigen Dache an das Mittelschiff an; in den das Dach der Seitenschiffe berragenden Mauern des Mittelschiffs waren die kleinen, rundbogig geschlossenen Fenster angebracht; das Mittelschiff ffnete sich gegen die Seitenschiffe mit einer auf Sulen ruhenden Sogenreihe; jeder dieser Bogen bildete einen Halbkreis. Am Ende des Mittelschiffs war ein halbrunder Ausbau, Apsis genannt; dort standen der Abendmahlstisch (Altar) und die Sitze fr den Bischof (Ka-thedra) und die Geistlichkeit. Die der Apsis gegenberliegende Schmalseite war die Ein-gangfeite; vor dieser lag ein viereckiger, sulenumschloffener Hof mit Brunnen in der Mitte, wie im rmischen Privathause das Atrium. Das Dach der Basilika bestand aus Holzbalken; durch Bretterverschalung wurde eine flache Decke hergestellt. Glockentrme sind erst spter blich geworden, und wurden dann freistehend in der Nhe der Kirche er-
Besonders viele Basiliken sind zu Rom erhalten. Das vollkommenste Muster bietet die dortige Klemenskirche (f. Tas. V, 2 u. 3). Die beiden grten altchristlichen Basiliken waren die Peterskirche und die Paulskirche zu Rom; sie hatten je fnf Schiffe. Jene wurde im 15. Jahrhundert abgebrochen, um der jetzigen Peterskirche Raum zu schaffen; die Paulskirche ist 1826 abgebrannt, aber im alten Stil wieder hergestellt worden.
Die altchristliche Skulptur und Malerei schliet sich ganz an die spt-rmische Kunst an. Die Bilder in den Katakomben (s. Taf. V, 1) sind in Gewandung und Gruppierung antik gehalten. Christus erscheint anfangs dem Hermes hnlich ge-bildet, bartlos, mit lockigem Haar, kurzem Gewand; erst allmhlich bildete sich der feste Typus aus, dessen die Kunst sich noch heute bedient.
richtet.
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Extrahierte Personennamen: Konstantin__Sieg Konstantin Konstantins Julian Christus
Extrahierte Ortsnamen: Nica Rom Byzanz Bosprus Konstantins Konstantins Westen_Valentinian_I. Valens Basilika Rom
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Sie dauerten auch nach der Eroberung Palstinas durch die Araber ungestrt fort. Als aber die s e l d s ch u ck i s ch e n T r k e n sich des Landes bemchtigt hatten, wurden die Christen im Morgenlande hart bedrngt und die Pilger grausam mihandelt. Ihre Klagen erweckten in den abendlndischen Christen das Verlangen, das heilige Land von der Trkenherrschaft zu befreien. Be-sonders regte der Einsiedler Peter von Amiens dazu an. Auf der Kirchen-Versammlung zu Clermont (1095) unter Papst Urban Ii. wurde mit dem Rufe: Gott will es!" ein Zug zur Eroberung Jerusalems gelobt, und Unzhlige hefteten sich ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter. So kam es zum ersten Kreuzzug, 1096. Art ihm nahmen hauptschlich Franzosen teil. Voraus zog (im Frhjahr 1096) unter Peter von Amiens und dem Ritter Walter von Habenichts eine zgellose Schar von Kreuzfahrern, die in Ungarn und Kleinasien fast gnzlich aufgerieben wurde. Besser geordnet war der nachfolgende Hauptzug, an dem sich namentlich franzsische und italienische Fürsten und Ritter beteiligten. Unter den Fhrern hatte das hchste Ansehen Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen. Die Kreuzheere, zusammen etwa 500 000 Streiter stark, zogen auf verschiedenen Wegen nach Konstantinopel, von wo sie nach Kleinasien bergesetzt wurden. Hier er-strmten die Kreuzfahrer Nica, und zogen dann durch Kleinasien nach Syrien. Nach groen Mhsalen wurde die syrische Hauptstadt Antiochia einge-nommen und durch einen glnzenden Sieg fyer ein zahlreiches Trkenheer behauptet (die heilige Lanze). Endlich wurde von den noch brigen 20 000 Kreuzfahrern nach 39tgiger Belagerung Jerusalem erobert, 1099. Gottfried von Bouillon weigerte sich, die Knigskrone da anzunehmen, wo der Heiland die Dornenkrone getragen hatte, und nannte sich nur Beschtzer des heiligen Grabes". Nach Gottfrieds Tode (1100) wurde sein Bruder Balduin König von Jerusalem. Das Knigreich erhielt die abend-lndische Lehnsverfassung.
4. Heinrich V. (11061125) geriet bald mit dem Papste in heftigen Streit der die Investitur. Endlich kam es zu dem Wormser Konkordat (1122), wonach die Bischfe vom Papste mit der geistlichen Gewalt (durch Ring und Stab), vom Kaiser mit den weltlichen Gtern (durch das Scepter) belehnt werden sollten. Heinrich starb kinderlos; mit ihm erlosch das srn-kisch e Kaiser haus.
Lothar der Sachse, 11251137. ^
Lothar wurde gewhlt mit Umgehung der nchsten Anverwandten des frnkischen Kaiserhauses, der hohen st ausischen Brder Friedrich und Konrad (Schwestershne Heinrichs V.). Um gegen diese, die sich ihm nicht unterwerfen wollten, eine mchtige Sttze zu gewinnen, vermhlte er seine einzige Tochter Gertrud mit dem Welsen Heinrich dem Stolzen von ,j: Bayern.
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, K . ^ J I, ! / <
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3-. Kaiser Theodosius der Groe. Darauf vereinigte der Kaiser Theodosius noch einmal das ganze rmische Reich. Er vernichtete das Heidentum, indem erden Gtterdienst streng untersagte und die Gttertempel zerstrte.
Vor seinem Tode, 395, verordnete Theodosius die Teilung des Reiches unter seine Shne Arkadius, der das Morgenland, und Honorius, der das Abendland erhielt. Diese Teilung blieb bestehen: es gab von nun an ein ostrmisches (griechisches) und ein westr misches Reich.
40.
Wanderung germanischer Völker in die westlichen Lander.
1. Alarich die Westgoten. Des Theodosius Sohn, der ostrmische Kaiser Arkadius, bewog die Westgoten unter ihrem jugendlichen König Alarich, nach Italien zu ziehen. Anfnglich von den westrmischen Heeren zurckgeschlagen, erschien Alarich von neuem. Dreimal belagerte er Rom; endlich wurde die Stadt erstrmt und geplndert. Dann rckte Alarich weiter nach Sditalien, um nach Sicilien und Nordafrika berzusetzen. Allein bei Cosenza am Busento wurde er vom Tode ereilt, 410; im Bette des abgeleiteten Flchens erhielt er seine Grabsttte. Nach Alrichs Tode zogen die Westgoten aus Unteritalien nach Gallien, und grndeten sdlich von der Loire das weftgotische Reich mit der Hauptstadt Toulouse. Spter breitete sich dieses Reich auch der Spanien aus.
2. Die Vandalen. Auer den Westgoten kamen noch andere germanische Völker nach Spanien gezogen, namentlich die V a n d a l e n. Diese gingen von dort bald unter ihrem Könige Geiserich 429 nach Nordafrika hinber, wo sie das Vandalenreich mit der Hauptstadt Karthago grndeten.
3. Die Burgunder und Franken. Auch Gallien wurde von ger-manischen Stmmen in Besitz genommen. Neben den Westgoten im Sd-westen breiteten sich im sdstlichen Gallien die Burgund er, in Nordgallien die Franken aus.
4. Die Angelsachsen. Um das Jahr 449 zogenangeln und Sachsen von der deutschen Nordseekste nach Britannien und grndeten dort sieben kleine Reiche, die spter zu dem Knigreich England (Angelland) ver-einigt wurden. Die Britten wichen vor ihnen nach Westen (Wales) zurck.
41.
Attila) Ende des westrmischen Reiches.
1. Attila. Nach der Bezwingung der Ostgoten hatten die Hunnen ihre Herrschaft der viele germanischen Stmme ausgebreitet; ihr König
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Sicilien Nordafrika Unteritalien Gallien Toulouse Spanien Spanien Nordafrika Karthago Gallien Gallien Burgund Nordgallien Sachsen Britannien England Wales
97
Auch belehnte er Albrecht den Bren aus dem Hause As kanten oder Ballenstedt mit der Nordmark, 1134. Dieser gewann dazu von den Wenden das Havelland und nannte sich nach der Einnahme der Stadt Brandenburg zuerst Markgraf von Brandenburg.
55.
ie hohenstaufischen Kaiser.
(S. Karte Viii.)
Die hohenstaufischen Kaiser, 11381254.
Die Kohenstcrufen.
Friedrich, Herzog von Schwaben, vermhlt mit Agnes, Tochter Kaiser Heinrichs Iv.
Friedrich Konrad Iii f 1152. '
Friedrich I. Barbarossa f 1190.
Heinrich Vi. f 119?' Friedrich f 1191 vor Akkon. Philipp f 1208.' Friedrich Ii. f 1250.
Konrad Iv. f 1254.
Konradin, f 1268.
1. Konrad Iii. (1138 1152) hatte einen mchtigen Gegner in Heinrich dem Stolzen aus dem Hause Welf, dem Herzoge von Bayern und Sachsen. Der Kaiser entzog diesem seine beiden Herzogtmer und be-siegte die Welsenpartei bei der schwbischen Stadt Weinsberg (Sage von der Weibertreue). Doch gab er nach Heinrichs des Stolzen Tode an dessen Sohn Heinrich den Lwen das Herzogtum Sachsen zurck.
Der zweite Kreuzzug, 1147. Whrend der Regierung Konrads Iii ftel die Stadt Edessa (jenseit des Euphrat), die beim ersten Kreuzzug in den Besch der Christen gekommen war, wieder in des Feindes Hand; Jerusalem schien tn Gefahr. Daher predigte der Abt Bernhard von Clairvanx einen neuen Zug nach dem Morgenlande; Kaiser Konrad Iii. und König^Lud-w:g Vii. von Frankreich nahmen das Kreuz und zogen durch Ungarn nach Konstantmopel, und von da nach Kleinasien. Aber das Unternehmen mi-lang vllig ; die beiden Kreuzheere wurden in Kleinasien fast vllig aufae-neben. D:e beiden Könige, die sich gerettet hatten, gingen zu Schiff nach zurck Jerusalem, kehrten aber dann unverrichteter Dinge
2. Friedrich I. Barbarossa, d. i. Rotbart (1152 1190), Kon- > rabj Iii Reffe, hatte langwierige Kmpfe in Italien, besonders gegen bte lombarb,scheu tobte zu bestehen, bezwang seinen Gegner Heinrich den Lwen und unternahm den dritten Kreuzzua.
Andr-Sevin, Kurzer Lehrgang der Geschichte, 7
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13
machten. Feste Wohnsitze kannten sie nicht; nie kamen sie unter ein Dach; nicht einmal Rohrhtten gab es bei ihnen. Unstt schweiften sie von Kindesbeinen an im Freien, in Bergen und Wldern umher und lernten Hitze und Klte, Hunger und Durst ertragen.
Ihre Kleider waren leinene Kittel oder zusammengefgte Felle von Waldmusen; den Kopf bedeckten sie mit Pelzkappen; die Beine umwickelten sie mit Bockfellen. Von ihren kleinen, struppigen aber ausdauernden Pferden waren sie unzertrennlich; sie aen, tranken und schliefen darauf. Ihre Weiber und Kinder fhrten sie in Karren mit sich. Krieg war ihre grte Lust. Mit schrecklichem Geheul begannen sie die Schlacht; ohne Ordnung,
aber mit der grten Schnelligkeit und Wut strzten sie sich auf den Feind. Wich er ihren Pfeilen und Sbelhieben aus, so warfen sie ihm Schlingen um den Hals und schleppten ihn mit sich fort. Nichts kam ihrer Raubsucht und Grausamkeit gleich. So zogen sie pldernd, sengend und mordend von Land zu Land und trieben die Völker vor sich her.
2. Anfang der Vlkerwanderung. Im Jahre 375 brachen die Hunnen 375 der die Wolga her in Europa ein und warfen sich auf die O stgoten. Der 110jhrigeostgotenknig Hermanarich wurde in der Schlacht besiegt, und da er seinen alten Kriegsruhm und das Unglck seines Volkes nicht berleben mochte, gab er sich selbst den Tod. Die Ostgoten muten sich den Hunnen unterwerfen.
7. (72.)
Die Westgoten.
1. Die Schlacht bei Adrianopel 378. Westlich von den Ostgoten, nrdlich von der unteren Donau, hatten die Westgoten ihre Sitze. Auer-stnde, den herandrngenden Hunnen Widerstand zu leisten, erbaten sie sich von dem rmischen Kaiser Valens Land und versprachen dafr Hilfeleistung in Kriegsgefahr. Ihr Verlangen wurde gewhrt; sie erhielten Aufnahme auf der rechten Donauseite. Aber von den rmischen Beamten nicht wie freie Männer, sondern wie elende Knechte behandelt, erhoben sie sich und besiegten
in der blutigen Schlacht bei Adrianopel 378 das Heer des Valens, der bei 378 der Flucht ums Leben kam. Sein Nachfolger, der Kaiser Theodosius, machte Frieden mit ihnen und gab ihnen als Bundesgenossen der Rmer Wohnsitze sdlich von der unteren Donau.
Der westgotische (arianische) Bischof Utfilas (t 381) bersetzte die Bibel ins Go-tische. Ein Teil dieser bersetzung (der silberne Codex" in Upsala) ist erhalten und bildet das lteste schristli che Denkmal der deutschen Sprache.
2. Alarich. Des Theodosius Sohn, der ostrmische Kaiser A r k a d i u s, bewog die Westgoten, unter ihrem jugendlichen König Alarich nach Italien zu ziehen. Anfnglich von den westrmischen Heeren zurckgeschlagen, erschien Alarich von neuem. Dreimal belagerte er Rom; endlich wurde die Stadt erstrmt und geplndert. Dann rckte Alarich weiter nach Sditalien, um nach Sizilien und Nordafrika berzusetzen. Allein bei C o s e n z a am Busento
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dung. Da er vor der Schlacht bei Legnano sich mit seinen Streit-frsten von dem Kaiser trennte, dessen flehentliche Bitten verachtend, und dadurch Friedrichs Niederlage verschuldete, wurde er mit der Reichsacht belegt und seiner Lehen verlustig erklrt. Das Herzog-tum Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, in dessen Hause das Land fortan blieb. Sachsen wurde unter mehrere Fürsten geteilt. Heinrich behielt nur seine Stammlande Braunschweig und Lne-brg und mute eine Zeitlang in die Verbannung gehen. Er starb nach seiner Rckkehr in Braunschweig.
c. Endlich beteiligte sich Friedrich an dem dritten Kreuzzuge. 1189 2. Der dritte Kreuzzug 11891192. Der Sultan Saladw von gypten hatte nach einem groen Siege der die Christen bei Tiberias (1187) die Stadt Jerusalem erobert. Um die christliche Herrschaft im Morgen-lande wieder aufzurichten, entschlossen sich die Beherrscher der drei europischen Hauptreiche, der Kaiser Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Lwenherz von England, mit ansehn-lichen Heeren gegen die Unglubigen zu ziehen. Kaiser Friedrich begann den dritten Kreuzzug 1189, indem er eine Streitmacht von 100000 Mann durch Ungarn und das griechische Reich bis nach Kleinasien fhrte. Allein der alte Held fand im Flusse Salef in Cilicien seinen Tod 1190. Auch sein Sohn Friedrich von Schwaben, der nun die Fhrung des Heeres bernahm, starb mit dem grten Teile der Mannschaft bei der Belagerung der Festung Akkon (Ptolemais) an der Pest. Die beiden Könige, unterdessen zur See angekommen, eroberten mit Herzog Leopold von sterreich Slkkon. Aber Leopold, von Richard Lwenherz schwer beleidigt, kehrte heim. Auch Philipp August ging nach Frankreich zurck, und Richard, jedes Bei-standes beraubt, sah sich gentigt, einen Waffenstillstand mit Saldin einzugehen, nach welchem dieser Jerusalem behielt, und den Christen nur das Kstenland von Joppe bis Akkon eingerumt, sowie der Besuch der heiligen Orte zugestanden wurde. Bei seiner Rckkehr wurde Richard auf dem Wege durch sterreich von Herzog Leopold gefangen genommen und dem Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert. Dieser hielt ihn ein ganzes Jahr auf der Burg Trifels gefangen. Endlich wurde er gegen ein bedeutendes Lsegeld freigegeben. (Die Sage vom Snger Blondel.)
Der alte Barbarossa lebte fort in der Sage des deutschen Volkes. Im Thringer lande, so erzhlt sie, tief im unterirdischen Schlosse des Kyfshuserberges sitzt er schlafend, das Kinn gesttzt auf einen steinernen Tisch, durch den sein Bart ihm bis auf die Fe gewachsen ist. Den Gipfel des Berges umkreisen Raben; endlich aber wird ein Adler kommen und sie hinwegscheuchen. Dann erwacht der alte Barbarossa aus seinem Schlummer und bringt die alte Macht und Herrlichkeit des Deutschen Reiches wieder.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Otto_von_Wittelsbach Otto Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Saladw Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Philipp August Richard_Lwenherz Friedrich Friedrich Friedrich_von_Schwaben Friedrich Leopold Leopold Leopold Leopold Richard_Lwenherz Philipp Philipp August Leopold Leopold Heinrich_Vi Heinrich Barbarossa Barbarossa Barbarossa Barbarossa
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Braunschweig Jerusalem Frankreich England Ungarn Kleinasien Frankreich Joppe Akkon